Beschreibung
Porsche 911 Carrera Speedster
Deutsches Fahrzeug.
Orig. 1. Brief vorhanden.
Prominenter Vorbesitzer.
996 Turbo-Bremsanlage.
Überholtes Sportfahrwerk.
Motor revidiert, auf 3,4 Liter erweitert, 268 PS, aktuelle Laufleistung 32.000 km
Seltene und schöne Lackierung: Grandprix-Weiß.
Turbositze Leder schwarz mit Sitzheizung.
Absolut noch Original: 1. Verdeck, 1. Teppich, 1. Leder.
MAKELLOSE Fuchs-Felgen, mit neuen Reifen.
Letzter Service wurde in 10/2019 durchgeführt.
Wertgutachten vorhanden.
Modell-Info
Porsche 911 Carrera 3,2 Speedster
Porsche 911 Speedster - flacher, sportlicher und wertvoller
Er war flacher und verzichtete auf manchen Komfort, der Porsche 911 Speedster. Und er blickte auf eine erfolgreiche 356-er-Tradition zurück. Richtig schön war er allerdings nicht geraten, doch heute zeigen sich gerade diese Modelle als besonders wertvolle 911-er.
Auf das Minimum reduziert
Den ersten Speedster baute Porsche bereits in den Fünfzigerjahre. Damals verlangten die amerikanischen Importeure Max Hoffmann und John von Neumann nach einem günstigen Einsteigermodell, das leichter und sportlicher sein sollte. Porsche lieferte eine abgespeckte 356-Variante mit niedriger Frontscheibe (Höhe des Wagens nur 116 cm), dünnem Stoffverdeck und minimalem Komfort. Der 70 PS starke Motor hatte mit den 730 kg Gewicht nur wenig Mühe und der Wagen wurde ab 1954 als 540 Speedster zum Verkaufshit. Reutter baute die Karosserien, wurde 1958 aber durch Drauz abgelöst, als der Convertible D den Speedster ersetzte.
Insgesamt wurden bis 1962 2902 Exemplare des minimalistischen Sportwagens in den Varianten Speedster, Convertible D und Roadster gebaut und sie erreichen heute hohe Notierungen.
Nach einem Vierteljahrhundert zurück
Im September 1987 dann präsentierte Porsche auf der Automobilmesse IAA in Frankfurt eine neue Speedster-Variante, dieses Mal auf dem Porsche 911 Carrera aufbauend. Die Studie wies weder Dach noch Windschutzscheibe auf.
Peter W. Schulz, für den Sportwagen und offenes Fahren eng verbunden waren, wollte das Käuferinteresse testen. Und dieses war so gross, dass man sich zur Serienfertigung entschied.
70 kg leichter als der normale Porsche sollte der Speedster sein und wie sein Vorgänger nur mit reduziertem Komfort ausgestattet. Dies hieß, auf die Fondsitze und elektrische Verdeckbetätigung und Scheibenheber zu verzichten. In der Tradition des 356 Speedster war auch die Frontscheibe um fünf Grad flacher gestellt worden und das Verdeck auf einen Wetterschutz reduziert worden, getreu der Devise: “Ein Cabriolet ist ein geschlossenes Auto, das man mit geöffnetem Dach fahren kann. Ein Speedster ist ein offenes Auto, das man mit geschlossenem Dach fahren kann.”
Ab 1989 zu kaufen
Es sollte dann noch bis Ende 1988 gehen, bis die Serienversion vorgestellt werden konnte. Und erst 1989 gelangten die Fahrzeuge dann auch zu den Kunden.
Inzwischen hatte der Speedster wieder Gewicht angesetzt, weil man die breiteren Kotflügel des Porsche Turbo montiert hatte. Der Gewichtsvorteil war damit auf der Strecke geblieben und auch die vorgesehene Clubsport-Variante ohne Frontscheibe, dafür mit einer Abdeckung über Beifahrersitz und Heckbereich wurde wohl nur selten gefahren. Für den Motorsport wäre auch der einfachere Speedster keine optimale Wahl gewesen.
Weil es auch noch Bestellungen für die an der IAA 1987 gezeigte Schmalvariante (ohne Turbo-Verbreiterungen) gab) lieferte man auch diese 171 Mal aus.
Die Gesamtmenge betrug 2103 Exemplare und damit war im Juli 1989 auch schon Schluss, denn der Carrera 3.2 wurde durch den Porsche 964 abgelöst, von dem es dann einige Zeit später auch wieder einen Speedster gab.
Technisch keine Experimente
Motor, Getriebe und Aufhängungen, im Prinzip die ganze Technik, konnten unverändert vom Porsche Carrera 3.2 übernommen werden. Der Sechszylinder-Boxermotor entwickelte 231 PS (217 PS mit Katalysator). Geschaltet wurde über das übliche Fünfganggetriebe. Der gesamte Wagen wog 1290 kg (die Schmalversion soll 70 kg leichter gewesen sein) und war 4,291 Meter lang, 1,775 breit und 1,22 hoch. In der Schmalversion reduzierte sich die Breite auf 1,652 Meter.
Damit bewegt sich der Speedster auch fahrerisch nicht in einer anderen Ebene als ein 911 Cabriolet.
Weniger für mehr
Ein Rezept, das im Automobilbau immer wieder zu funktionieren scheint, ist weniger für mehr zu liefern. Im Falle des Speedsters verzichtete der Käufer auf Luxus und gewichtsfördernde Accessoires, zahlte aber deutlich mehr als für ein technisch identisches Coupé oder gar Cabriolet.
112.000 DM kostete der Speedster in Deutschland.
Schnell wurde der Wagen zu einem Spekulationsobjekt und tatsächlich erreichen auch die 911 Speedster heute hohe Preise. In Paris verkaufte Bonhams einen silbernen schmalen Speedster mit jungfräulichen 650 km auf dem Tacho für Euro 310.500 oder CHF 379.958. Der Wert des Wagens hatte sich also innert 25 Jahren um den Faktor 4-5 multipliziert.
Textquelle: Zwischengas.com / Erstellt am 11. Juni 2014 / Text: Bruno von Rotz